Fachweiterbildung für die Pflege in der Onkologie
Die Pflege und Begleitung von krebskranken Patienten und deren Angehörigen, stellt professionell Pflegende vor eine besondere Herausforderung. Immer mehr Menschen erkranken und sterben an Krebs. Demgegenüber steht eine stetige Weiterentwicklung in der Medizin mit verbesserten Therapiemöglichkeiten und veränderten Nebenwirkungen. Hinzu kommen krankenhausökonomische, demographische, familiale Veränderungen, sowie die Verlagerung der Behandlung vom stationären in den poststationären Bereich.
Fast täglich verändert sich das Arbeitsfeld der Pflege. Um die an Krebs erkrankten Menschen und ihre Bezugspersonen professionell und individuell in den verschiedenen Krankheitsphasen begleiten zu können, benötigen Pflegende eine spezielle fachliche Qualifikation.
Die Fachweiterbildung Onkologie wurde so konzipiert, dass sie unter bestimmten Voraussetzungen mit einem Bachelor Studiengang an der Steinbeis Hochschule Berlin, Transferinstitut in Essen, kombiniert werden kann.
Ziele der Weiterbildung
Der Fachweiterbildungslehrgang bei der DGGP ermöglicht professionell Pflegenden eine Spezialisierung im Fachbereich Onkologie. Die Teilnehmer erlangen in dieser Weiterbildung nicht nur die speziellen und anspruchsvollen fachpraktischen Fähigkeiten, sondern erweitern auch wesentlich ihre kommunikativen, sozialen und pädagogischen Kompetenzen.
Die Fachweiterbildung soll die Teilnehmer dazu befähigen,
- die vielfältigen, komplexen und individuellen Bedürfnisse der an Krebs erkrankten Menschen wahrzunehmen,
- Betroffene und ihre Angehörigen im Prozess der Krankheitsbewältigung professionell zu begleiten,
- sich als fachkompetente Mitarbeiter in einem multiprofessionellen Team einzubringen,
- wissenschaftlich fundiertes Wissen in der Pflege umzusetzen,
- neu gewonnene Erkenntnisse zur nachhaltigen Sicherstellung der Pflegequalität weiter zu geben.
Struktur der Weiterbildung
Grundlage des Curriculums der DGGP sind die Empfehlungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) von September 2015 (geändert September 2018) und ein modularisierter Lehrplan nach dem Bolognaprozess.
Die berufsbegleitende Fachweiterbildung dauert zwei Jahre und umfasst insgesamt 720 theoretische (90 Präsentage) und mindestens 1800 praktische Stunden.
Zugangsvoraussetzungen
Abgeschlossene Berufsausbildung als
- Gesundheits- und Krankenpfleger
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger
- Altenpfleger
Gliederung der praktischen Weiterbildung
Die praktische Weiterbildung erfolgt in unterschiedlichen klinischen Bereichen und nach Möglichkeit in der Klinik, in der die Teilnehmer beschäftigt sind. Sie kann von den Teilnehmern und den Stationsleitern selbst geplant werden. Das heißt, wir geben keinen Rotationsplan vor, sondern erwarten von den Teilnehmern – innerhalb der zwei Jahre – den Nachweis der obligatorischen, wahlweise und fakultativen Stunden (insges. mind. 2.200 Std.).
Obligatorisch
1800 Stunden, die sich wie folgt gliedern:
- mind. 600 Stunden in einer konservativ, internistischen Abteilung
- mind. 300 Stunden in einer chirurgischen Abteilung
- mind. 300 Stunden in einer radiologischen Abteilung einschl. der Strahlenambulanz
Wahlweise
400 Stunden, welche mindestens in zwei oder mehreren Bereichen der folgenden Abteilungen aufgeteilt sein sollten:
- Hospiz, Urologie, Gynäkologie/Brustzentrum, Neurologie, Kieferchirurgie, HNO, Knochentransplantationseinheit, onkologische Ambulanz oder in einer Rehabilitationsklinik
Fakultativ
mindestens 200 Stunden in Krankenhäusern und Praxen, Rehabilitations-Einrichtungen o.ä. mit dem Angebot von alternativen Heilmethoden für onkologisch erkrankte Menschen
Gliederung der theoretischen Weiterbildung
Der theoretische Unterricht ist in Präsenz- (510 Stunden) und Selbstlernphasen (210 Stunden) unterteilt. Die Präsenzphasen finden bei der DGGP in Essen statt. Im ersten Weiterbildungsjahr lassen sich die Präsenzzeiten wie folgt darstellen:
- Insgesamt 300 Unterrichtsstunden, innerhalb von zehn Modulen à drei Tage, in der Zeit von 9 – 16 Uhr
- Pro Monat ein Modul, Ausnahme: August und Dezember, dort findet kein Unterricht statt
- Keine Blockwochen
Die Präsenzzeiten im zweiten Weiterbildungsjahr gliedern sich folgendermaßen:
- Insgesamt 210 Unterrichtsstunden, innerhalb von zehn Modulen und zehn Monaten
- Ein Modul à drei Tage, neun Module à zwei Tage, in der Zeit von 9 – 17 Uhr
- Pro Monat ein Modul, Ausnahme: August, dort findet kein Unterricht statt
- Keine Blockwochen
Die Selbstlernphasen (210 Stunden) beinhalten die Bearbeitung von Studienbriefen und das Erstellen der schriftlichen Abschlussarbeit.
Inhalte der theoretischen Weiterbildung in den Präsenzphasen
Medizinischer Bereich
- Onkologie (Strahlen- und Chemotherapie)
- Chirurgie
- Urologie
- Neurochirurgie
- Gynäkologie
- Hämatologie
Spezielle onkologische Pflege
- Radiatio und Chemotherapie
- Ernährung: Parenterale/enterale Ernährung, Übelkeit und Erbrechen, Portversorgung, Berechnung der Kalorienzufuhr
- Körperbildveränderungen
- Wund- und Stomaversorgung
- Lymphdrainage
- Schmerztherapie etc.
- Poststationäre Versorgung, Entlassungsmanagement
- Schulung und Beratung von pflegenden Angehörigen
- Netzwerkarbeit im stationären und poststationären Bereich
- Rehabilitation
- Hospizversorgung
- Berufs- und Arbeitsrechtliche Grundlagen
Psychoonkologische Pflege
- Kommunikations- und Beratungsgrundlagen
- Prozesse im Rahmen der Krankheitsbewältigung: Hoffnungslosigkeit, Angst, Trauer, Entscheidungskonflikte (z.B. vor einer Therapie), Machtlosigkeit, Verzweiflung
- Sterbebegleitung: Prozess des Sterbens (Sterbephasen etc.), Umgang mit dem Sterben, Begleitung der Angehörigen, Symptombehandlung, Trauer, Bestattung
- Hilfestellung und Bewältigungsstrategien für alle Beteiligten: Reflektion des eigenen pflegerischen Handelns, Supervision, Burn-out-Symptomatik, Balintgruppen
- Seelsorgerische Versorgung: Aspekte seelsorgerischer Begleitung, religiöse Handlungen und ihre Bedeutung, religiöse Bedürfnisse von Patienten in Bezug auf interkulturelle Aspekte, Kooperation zwischen Seelsorge und Pflege
Lernnachweise erfolgen über:
- Bearbeitung der Lehrbriefe und Einsendeaufgaben
- Klausuren
- Exkursionsberichte
- Gruppenarbeiten
- Präsentationen
- Hausarbeiten
- Praxisberichte
- Referate
- Praxisübungen
- Praxisreflektion
Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen Teil in Form einer Hausarbeit auf den Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens, einer mündlichen und einer praxisrelevanten Prüfung.
Weiterbildungsabschluss
Der erfolgreiche Abschluss berechtigt die Teilnehmer zur Führung folgender Berufsbezeichnung:
- Fachgesundheits- und Krankenpfleger für Onkologie bzw.
- Fachgesundheits- und Kinderkrankenpfleger für Onkologie bzw.
- Fachaltenpfleger für Onkologie
- Enthaltene Zusatzqualifikationen: „Palliative Care“ und für die weiblichen Teilnehmerinnen zusätzlich „Breast Care Nurse“
Lehrgangsleitung
Prof. Dr. rer. medic Herbert Hockauf, Dipl. Pflegepädagoge und -wissenschaftler
Silke Kloppenburg, B.A. Pädagogin im Gesundheitswesen, Fachkrankenschwester für die Pflege in der Onkologie, Breast Care Nurse, Dozentin im Gesundheitswesen
Arndt Biedermann, Diplom Pflegewirt (FH), Fachkrankenpfleger für die Pflege in der Onkologie, Pflegeexperte für Palliative Care
Weitere Dozenten
Meinolf Remmert, Dipl. Sozialpädagoge, Theologe, Psychoonkologe, Systemischer Therapeut, Supervisor, Dozent im Gesundheitswesen
Medizinische Dozenten
- Chefärzte aus dem umliegenden Bereich
- Fachärzte aus dem umliegenden Bereich
weitere engagiert Fachdozent*innen
Lehrgangsort
DGGP Essen
Kosten pro Teilnehmer
5.980,-€ inkl. Prüfungsgebühr
Termine Kurs XIII 2022-2024
Modul 1 | 10. – 12. November 2022 |
Modul 2 | 05. – 07. Januar 2023 |
Modul 3 | 09. – 11. Februar 2023 |
Modul 4 | 16. – 18. März 2023 |
Modul 5 | 04. – 06. Mai 2023 |
Modul 6 | 22. – 24. Juni 2023 |
Modul 7 | 31. August – 02. September 2023 |
Modul 8 | 21. – 23. September 2023 |
Modul 9 | 05. – 06. Oktober 2023 |
Modul 10 | 16. – 18. November 2023 |
Modul 11 | 04. – 06. Januar 2024 |
Modul 12 | 09. – 10. Februar 2024 |
Modul 13 | 15. – 16. März 2024 |
Modul 14 | 19. – 20. April 2024 |
Modul 15 |
17. – 18. Mai 2024 (Themenfestlegung der wissenschaftlichen Fachabschlussarbeiten – offizieller Start der schriftlichen Prüfung) |
Modul 16 | 21. – 22. Juni 2024 (Studientage mit der Möglichkeit einer Umwandlung in Präsenz) |
Modul 17 | 05. – 06. Juli 2024 |
Modul 18 | 06. – 07. September 2024 |
Modul 19 | 17. – 18. Oktober 2024 |
Termine Kurs XIV 2023-2025
Modul 1 | 07. – 09. Dezember 2023 |
Modul 2 | 18. – 20. Januar 2024 |
Modul 3 | 22. – 24. Februar 2024 |
Modul 4 | 14. – 16. März 2024 |
Modul 5 | 02. – 04. Mai 2024 |
Modul 6 | 13. – 15. Juni 2024 |
Modul 7 | 12. – 14. September 2024 |
Modul 8 | 26. – 28. September 2024 |
Modul 9 | 17. – 18. Oktober 2024 |
Modul 10 | 21. – 23. November 2024 |
Modul 11 | 09. – 11. Januar 2025 |
Modul 12 | 14. – 15. Februar 2025 |
Modul 13 | 14. – 15. März 2025 |
Modul 14 | 04. – 05. April 2025 |
Modul 15 |
23. – 24. Mai 2025 (Themenfestlegung der wissenschaftlichen Fachabschlussarbeiten – offizieller Start der schriftlichen Prüfung) |
Modul 16 | 20. – 21. Juni 2025 (Studientage mit der Möglichkeit einer Umwandlung in Präsenz) |
Modul 17 | 04. – 05. Juli 2025 |
Modul 18 | 19. – 20. September 2025 |
Modul 19 | 10. – 11. Oktober 2025 |
Terminänderungen sind Dozenten bedingt möglich.
Weitere Informationen
Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns telefonisch unter: 02824/9399503 oder 0201/6493870 oder per Mail unter: becker@dggp-online.de.
Anmeldung
- Anschreiben
- Lebenslauf in tabellarischer Form mit Angaben über den bisherigen Bildungsweg und die ausgeübte Berufstätigkeit
- Kopie ihres Berufszeugnisses
- Kopie der Berufserlaubnisurkunde
- Anmeldeformular
Anmeldeformular
Online – Anmeldung
Sie können die Anmeldung auch online durchführen. Hierfür benötigen wir ihren tabellarischen Lebenslauf sowie jeweils eine Kopie ihres Berufszeugnisses und der Berufserlaubnisurkunde. Diese können Sie entweder postalisch an unseren Hauptsitz in Kalkar oder per E-Mail an becker@dggp-online.de senden.
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